Wie viele Leiharbeiter gibt es in Deutschland?
Arbeitnehmerüberlassung oder Leiharbeit beziehungsweise Zeitarbeit ist aus dem deutschen Arbeitsmarkt längst nicht mehr wegzudenken. Durch die befristete Anstellung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern können Unternehmen flexibel und kurzfristig ihren Personalbedarf decken und beispielsweise an ihre aktuelle Auftragslage anpassen.
In diesem Beitrag geben wir Ihnen einen Überblick über die Menge an Leiharbeitern auf dem deutschen Arbeitsmarkt und weitere Fakten zum Thema Arbeitnehmerüberlassung.
Was bedeutet Leiharbeit?
Leiharbeiter sind Arbeitnehmer, die von Zeitarbeitsfirmen oder Personaldienstleistern eingestellt werden, ihre Arbeitsleistungen allerdings bei jenen Unternehmen erbringen, an welche sie verliehen werden. Diese teilweise temporär begrenzte Form der Beschäftigung bietet Unternehmen so ein zusätzliches Maß an Flexibilität, wodurch sie je nach Bedarf weiteres Personal einstellen können, um zum Beispiel auf Auftragsspitzen zu reagieren.
Wie viele Leiharbeiter gibt es derzeit in Deutschland?
Nach einer statistischen Erhebung der Bundesagentur für Arbeit vom Juli 2023 waren in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2022 830.000 Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer sozialversicherungspflichtig oder ausschließlich geringfügig beschäftigt. Ihr Anteil an der Gesamtbeschäftigung lag bei 2,1 Prozent.
Auch zur Zusammensetzung der Zahl an Arbeitnehmern auf Zeit gibt die Bundesagentur für Arbeit Auskunft. So ist die Mehrheit der Beschäftigten in der Zeitarbeit männlich und in dem jüngeren Segment anzusiedeln. Auch Menschen, die keinen Berufsabschluss haben, sind anteilig deutlich häufiger vertreten. Dasselbe gilt für den Anteil an ausländischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.
Leiharbeit als Einstieg in den Arbeitsmarkt
Aus den Daten der Bundesagentur für Arbeit kann man schließen, dass die Zeitarbeit sowohl für junge Menschen, aber auch für Geringqualifizierte und Menschen aus dem Ausland eine gute Einstiegsmöglichkeit in den Arbeitsmarkt bietet. Leiharbeit kann eine Perspektive für Berufsneulinge, Berufsrückkehrer, Arbeitslose und von Arbeitsverlust bedrohte Menschen sein.
Gleichstellung von Leiharbeitern per Gesetz
Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter arbeiten unter besonderen Bedingungen: Viele Unternehmen stellen sie kurzfristig nach Bedarf an; ebenso kurzfristig werden diese Mitarbeiter teilweise nicht mehr benötigt. Um die Rechte von Leiharbeitern zu schützen, hat der Gesetzgeber das Arbeitnehmerüberlassungsgesetzt (AÜG) verfasst. Es regelt Maßnahmen wie die Begrenzung der Überlassungsdauer und die Sicherstellung, dass Leiharbeiter das gleiche Entgelt wie vergleichbare Stammbeschäftigte erhalten. Zu den Kernpunkten gehören auch der Anspruch auf Equal Pay nach neun Monaten ununterbrochener Einsatzdauer und eine auf 18 Monate beschränkte Überlassungsdauer.
Leiharbeit ist ein wichtiges und flexibles Tool, um auf Entwicklungen am Arbeitsmarkt schnell reagieren zu können. Daher wird sie weiterhin von großer Relevanz für alle Beteiligten bleiben.
Wenn Sie Fragen dazu haben, kontaktieren Sie uns. Wir beraten Sie gerne.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit | statistik.arbeitsagentur.de/DE/Statischer-Content/Statistiken/Themen-im-Fokus/Zeitarbeit/generische-Publikation/Arbeitsmarkt-Deutschland-Zeitarbeit-Aktuelle-Entwicklung.pdf
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