Job Enrichment – Mitarbeiter entwickeln und halten

Unternehmen sehen sich zunehmend mit dem Problem konfrontiert, dass Mitarbeiter ihren Job aufgrund von Bore-Outs – einer Mischung aus Unterforderung und mangelnder Abwechslung – kündigen. Dies stellt betroffene Arbeitgeber insofern vor Herausforderung, als dass viel Zeit, Geld und Ressourcen in die Ausbildung einer Person für eine bestimmte Aufgabe investiert wurde und wenn diese Person das Unternehmen verlässt, sich die Investition schlicht nicht rentiert. Oft ist es dabei gar nicht einmal die Höhe des Gehalts, die Menschen dazu bewegt, zu kündigen, sondern vielmehr die Tatsache, dass die Gestaltung und der Inhalt des Arbeitsplatzes uninteressant ist oder eine häufige Wiederholung der immer gleichen Arbeitsabläufe die Mitarbeiter unterfordert. 

All dies hat die Unternehmen dazu veranlasst, sich Gedanken darüber zu machen, wie sie die von ihnen angebotenen Arbeitsplätze interessant und abwechslungsreich gestalten können. Es werden viele Anstrengungen unternommen, um keine Langeweile aufkommen zu lassen; Job Enrichment ist eine davon.

Hierbei handelt es sich um einen Prozess, der die Arbeit für die Mitarbeiter interessanter, anspruchsvoller und befriedigender macht. Die Methode beinhaltet die Einführung und Umsetzung spezifischer Maßnahmen am Arbeitsplatz, die die Mitarbeiter inspirieren und motivieren können, bessere Leistungen zu erbringen, indem sie ihre Arbeitsaufgaben für sie befriedigender gestalten. Ein Beispiel ist die Gewährung von mehr Autonomie und Entscheidungsbefugnis für die Mitarbeiter bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Indem sie ihre Aufgaben selbst verwalten können, ist es wahrscheinlich, dass die Mitarbeiter mehr persönliche Verantwortung übernehmen und ein stärkeres Selbstwertgefühl entwickeln.

 

 

Unterschiede zwischen Job Enrichment und Job Enlargement

Beide Methoden werden als Techniken zur Motivation und Mitarbeiterentwicklung eingesetzt, sind jedoch inhaltlich nicht miteinander gleichzusetzen. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass es sich beim Job Enlargement um eine horizontale Ausweitung der Pflichten und Aufgaben auf derselben Organisationsebene handelt, während es sich beim Job Enrichment um eine vertikale Ausweitung der Rollen, Zuständigkeiten, Befugnisse und Tätigkeiten auf verschiedenen Hierarchieebenen handelt.

Job Enlargement bedeutet, dass die Aufgaben und Verantwortlichkeiten eines Arbeitnehmers in derselben Position erhöht werden. Dies kann geschehen, um die Arbeitszufriedenheit und die Produktivität zu erhöhen. Darüber hinaus kann dadurch Langeweile und Monotonie vermieden werden.

Auf der anderen Seite bezieht sich Enrichment auf die Planung und Organisation der Aufgaben, Verantwortlichkeiten und der Gesamtarbeitsbelastung eines Mitarbeiters, um mehr Kontrolle über die Arbeit zu erhalten. Dieses Instrument verleiht dem Mitarbeiter mehr Autorität und Entscheidungsbefugnis. Es motiviert den Mitarbeiter, seine Arbeit mit mehr Selbstdisziplin, Selbstvertrauen und Verantwortungsbewusstsein zu erledigen.

 

Wie kann Job Enrichment in der Praxis umgesetzt werden?

Das Hauptaugenmerk liegt darauf, den Mitarbeitern mehr Kontrolle über ihre Arbeit zu geben. Wenn möglich, sollten sie Aufgaben übernehmen, die normalerweise von Vorgesetzten erledigt werden. Das bedeutet, dass Mitarbeiter mehr Einfluss auf die Planung, Ausführung und Bewertung der von ihnen ausgeführten Tätigkeiten haben. Dies setzt jedoch voraus, dass Unternehmen einen gewissen monetären und zeitlichen Aufwand betreiben müssen, um Weiterbildungen und Qualifizierungsmaßnahmen ihrer Mitarbeiter zu fördern. Ziel dabei ist es, Mitarbeiter mit der Erweiterung ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten in eine Lage zu versetzen, in welcher sie Verantwortung übernehmen und die betriebliche Effektivität erhöhen.

Der Fokus bei diesem Instrument liegt darauf, dass die Mitarbeiter ihre Aufgaben mit mehr Freiheit, Unabhängigkeit und Verantwortung ausführen. Außerdem erhalten sie viel Feedback, so dass sie ihre eigene Leistung beurteilen und korrigieren können. Folgende Strategien können je nach Unternehmensumfeld eingesetzt werden:
 

Job Rotation

Die Mitarbeiter erhalten die Möglichkeit, eine Vielzahl von Fähigkeiten einzusetzen und verschiedene Arbeiten auszuführen. Die gängigste Art, dies zu tun, ist die Job Rotation. Die Arbeitnehmer durchlaufen eine Vielzahl von Arbeitsplätzen, die es ihnen ermöglichen, verschiedene Bereiche des Unternehmens kennenzulernen, verschiedene Fähigkeiten zu erlernen und unterschiedliche Erfahrungen zu sammeln. Dies kann sehr motivierend sein, vor allem für Personen, die sonst nur repetitive Tätigkeiten ausüben oder sich nur auf eine oder zwei Fähigkeiten konzentrieren.
 

Bildung autonomer Arbeitsteams

Hierbei wird ein Ziel für ein Team festgelegt und es den Team-Mitgliedern überlassen, Arbeitsaufgaben, Zeitpläne, Ruhepausen und Bewertungsparameter selbst zu bestimmen. Je nach Unternehmenskultur können Entscheider auch überlegen, ob sie den Mitarbeitern Einfluss auf die Auswahl ihrer eigenen Teammitglieder geben. Mit dieser Methode werden Abteilungsleiter-Positionen erheblich reduziert und die Mitarbeiter erwerben auf diese Weise Führungs- und Managementfähigkeiten.
 

Schaffung projektorientierter Arbeitseinheiten

Bei dieser Strategie bricht man typischen Funktionslinien auf und bildet projektorientierte Einheiten. Anstatt beispielsweise alle Marketingmitarbeiter in einer Abteilung unterzubringen, in der die Vorgesetzten bestimmen, wer an welchem Projekt arbeitet, könnte man die Abteilung in spezialisierte Projekteinheiten aufteilen. So könnten etwa bestimmte Texter, Korrektoren und Grafikdesigner alle für einen Kunden oder eine Kampagne zusammenarbeiten. Wenn man den Mitarbeitern die Möglichkeit gibt, Kundenbeziehungen aufzubauen, ist dies eine hervorragende Möglichkeit, die Autonomie, die Aufgabenidentität des Projektteams und das Feedback zu erhöhen.

 

Vorteile von Job Enrichment

Wenn die Verantwortung der Mitarbeiter zunimmt und sie die Möglichkeit erhalten, neue Aufgaben auszuprobieren, ist es nahezu unmöglich, dass sie keine neue Fähigkeiten erlernen. Ein Mitarbeiter, der beispielsweise dafür zuständig ist, zu entscheiden, welche internen Produkte im E-Mail-Newsletter des Unternehmens beworben werden sollen, könnte auch Werbetests für seine Produkte durchführen und dabei die Preisgestaltung und Produktplatzierung testen, was eine Bereicherung des Arbeitsplatzes darstellt.

Mitarbeiter langweilen sich häufig bei den alltäglichen Aufgaben, die sie zu erledigen haben. Die beschriebenen Methoden bringen Abwechslung in den Joballtag der Mitarbeiter, was so die Langeweile am Arbeitsplatz verringern kann. Darüber hinaus fordert Job Enrichment die Mitarbeiter dazu auf, ihre Fähigkeiten über das hinaus zu erweitern, was sie im Unternehmen zu tun gewohnt sind.

Das Unternehmen erhält die Möglichkeit, die Stärken und Schwächen der Mitarbeiter zu testen und zu erkennen. Ein Mitarbeiter, der sich durch eine große Aufgabentiefe auszeichnet, kann so einen gewissen Grad an Anerkennung erhalten, was wiederum zu Auszeichnungen oder sogar zu einer Beförderung innerhalb des Unternehmens führen kann. Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihnen in einem Unternehmen größere Verantwortung übertragen wird, steigt ihre Motivation. Infolgedessen sind die Mitarbeiter produktiver und eher gewillt, die Unternehmensregeln zu befolgen und sich proaktiv um die Bewältigung von Aufgaben zu kümmern.

 

Wie profitieren Unternehmen?

Forschungsstudien zum Thema Enrichment haben ergeben, dass die Fehlzeiten der Mitarbeiter sinken, die Mitarbeiterfluktuation zurückgeht und die Arbeitszufriedenheit um ein Vielfaches steigt. Durch die Methode kann man Mitarbeitern einen Anreiz bieten, sich mit den geschäftlichen Belangen des Unternehmens zu identifizieren und einen Beitrag zum Erfolg zu leisten.
 

Langfristiger Unternehmenserfolg

Wenn Arbeitgeber ihren Mitarbeitern Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung bieten, investieren sie damit in den langfristigen Erfolg ihres Unternehmens. Unternehmen, die sich um das allgemeine Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter kümmern und es ihnen leicht machen, beruflich voranzukommen, haben in der Regel eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit, was zu einer höheren Produktivität und einem größeren Geschäftserfolg führt.
 

Erweiterung des Know-hows

Da zum Job Enrichment auch die Weiterbildung und Qualifizierung der Mitarbeiter gehört, kann das Unternehmen davon ausgehen, dass sie sich aktuelle Kenntnisse und Fähigkeiten aneignen und diese darüber hinaus auch bei ihrer täglichen Arbeit anwenden. Auf diese Weise können sie bessere Leistungen erbringen und automatisch bessere Ergebnisse für den Arbeitgeber und das Unternehmen erzielen.
 

Höhere Arbeitszufriedenheit und Loyalität

Das Enrichment kann den Mitarbeitern helfen, mehr zu erreichen, auf der Karriereleiter aufzusteigen und mehr Verantwortung zu übernehmen. Gleichwohl können Arbeiter auch leistungsbezogene Prämien und andere Formen der Anerkennung für gut geleistete Arbeit erhalten. Dies kann ihr Selbstvertrauen stärken und ihre Zufriedenheit mit ihrer Arbeit erhöhen. Sie werden zuverlässiger und sind eher bereit, langfristig für das Unternehmen zu arbeiten. Für den Arbeitgeber ergibt sich dadurch auf der anderen Seite der Vorteil, weniger häufig vakante Stellen besetzen zu müssen.

 

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